Geflüchtete haben Gründe für ihre Flucht!
Svitlanas Haus, 30.08.2024
Svitlana ist erst seit einigen Monaten in Deutschland und hier in Kehl. Ist mit ihrer Familie nach verstärkten Angriffen auf ihre ukrainische Heimatstadt Charkiw, 30 km entfernt von der russischen Grenze, zu ihren anderen Verwandten in unsere Stadt geflohen. Aus Angst vor den absolut unberechenbaren Bombardements des russischen Militärs. Viele Deutsche mögen sich an den Krieg gewöhnt haben, möchten auch bei anderen Konflikten nicht mehr so richtig hinhören. „Ist ja auch mal genug.“
Es war für die Familie eine vermutlich lebensrettende Entscheidung. Heute, einige Monate später um ca. 15:00 Uhr wurde ihr Wohnhaus in Charkiw angegriffen und zerstört. Nebenan starb ein Kind auf dem Spielplatz.
Ich bin froh, dass unser Land die Familie aufgenommen hat. Die ganze Familie lernt seither Deutsch, Vater und Sohn haben eine Arbeit gefunden und leben. Waren nicht in diesem ausgebombten Hochhaus, gefangen in den Flammen.
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Flucht geschieht nicht ohne Grund, ob aus der Ukraine, Syrien oder Afghanistan. Die Ukraine wird bombardiert, in Syrien herrscht ein brutaler Unrechtsstaat, das Gleiche in Afghanistan. Wir haben weiter die christliche Pflicht, Bedrohte und Verfolgte von dort aufzunehmen. Terroristen gehören kraft unserer Gesetze bestraft. Syrer und Afghanen sind per se keine Terroristen. Wir suchen den Kontakt zu den Geflüchteten hier in Kehl, stellen Beziehungen her. Falls irgendwer unter diesen Menschen sich radikalisieren sollte, können wir darauf reagieren, es sofort weitergeben. Auch so entsteht Sicherheit in Deutschland. So wie es immer besser ist, in Kontakt zu bleiben.
Nur, es gab in den Jahren seit 2015 nie einen solchen Fall in unserem Umfeld. Im Gegenteil: Diese Menschen suchen Schutz vor solchen Terroristen. Sie kennen diese Gefahr von zuhause. Sind davor geflohen. Wenn sich jetzt die Parteien in immer heftigeren Forderungen überbieten, was mit Asylbewerbern zu geschehen hat, dann drohen wir auch unsere christlichen Werte zu verlieren, wenn gefordert wird, dass ab sofort bis auf Weiteres Afghanen und Syrer nicht mehr Asyl gewährt werden soll.
„Papa, werden wir jetzt auch abgeschoben?“
Eine kleine, afghanische Tochter am 29.08. in der Gemeinschaftsunterkunft am Wasserturm.
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Die Kehler Flüchtlingshilfe ist eine ehrenamtliche Initiative zur Unterstützung von Geflüchteten im Raum Kehl. Wir helfen geflüchteten Menschen in ihrer neuen Heimat Kehl bei der Integration – sowohl durch konkrete Hilfen, als auch durch das damit verbundene Vermitteln von: „Es ist ok, dass ihr mit uns in Kehl lebt“.
Die Leitung der Kehler Flüchtlingshilfe besteht derzeit aus
Frau Koshyl ist ein äußerst wichtiges Mitglied unseres Teams geworden. Sie spricht deutsch und ukrainisch und hilft uns, mit den Ukrainern auf vertrauensvolle Weise in Kontakt zu treten. Ihre Doppelrolle, Flüchtling und Flüchtlingshelfer gleichzeitig zu sein, ist für unsere Arbeit sehr hilfreich. Mittlerweile ist sie auch an der redaktionellen Arbeit für diese Homepage beteiligt.
Frau Kohistani stammt aus Afghanistan und setzt sich seit einiger Zeit in unterschiedlichen Treffen und Projekten für die Bedürfnisse der afghanischen Geflüchteten in Kehl ein. Die Bildung einer afghanischen (Kontakt) Gruppe strebt sie derzeit als Projekt an, damit auch diese, zur Zeit in den Hintergrund der Aufmerksamkeit gedrängten Afghanen, ihre Stimme erhalten und ihre eigene, wertvolle Kultur, jenseits der Taliban, in Kehl vorstellen und einbringen können.
Frau Ovanesian stammt aus der Ostukraine und lebt mit Vater und Tochter seit Monaten in Kehl. Sie ist neben Frau Koshyl der zweite heiße Draht zu der ukrainischen Exilgemeinde in Kehl. zusammen mit ihr haben wir schon viele Projekte organisiert. Ihre Kontakte und ihre ruhige Zuverlässigkeit und Geduld helfen uns, gemeinsam das Richtige zu tun.
Interview mit Margarita Koshyl
Aaron und Clemens Bruder haben in diesem 3 teiligen Video Margarita zu ihrer Flucht mit ihrer Mutter Victoria und dem langen Weg nach Kehl gefragt. Was nimmt man mit, wenn man nicht weiss, wohin? Wie kommt man damit klar, dass einige der Liebsten in der Heimat zurückbleiben? Wie beginnt man eine vollkommen unklare Zukunft zu organisieren? Wie behält man seine Lebensfreude?
Hier ihre Antworten:
Wir führen seit 2014 Projekte mit vielen anderen Helfern und Initiativen durch. Da wir kein eingetragener Verein sind, führen wir bei dem Verein Vielfältiges Kork e.V. ein Unterkonto, auf das unsere eingehenden Spenden verbucht werden. Von dort aus erhalten Sie auch bei Bedarf Ihre Spendenbescheinigungen.
Niemand flüchtet einfach so mit seiner Familie in ein anderes Land. So haben wir seit 2015 viele Afghanen, Syrer, Iraker begleitet und unterstützt. Aktuell kommen sehr viele Ukrainer nach Deutschland und eben auch nach Kehl. Die Ursache ihrer Flucht, den brutalen Angriffskrieg der Regierung Putin, können wir nicht beenden. Wir können aber alle zusammen versuchen, seinen Opfern hier in Kehl zu helfen.
So viele Kehler Bürger möchten helfen, etwas tun. Dabei soll diese Hilfe auch zielgerichtet beim Flüchtling ankommen! Dafür sorgen wir durch die direkte Einbindung der ukrainischen Geflüchteten in alle, sie betreffenden Entscheidungen, innerhalb unserer Organisation. Der direkte Kontakt mit Margarita, welche ihrerseits wieder direkt im Austausch mit den weiteren Geflüchteten in Kehl ist, sorgt hier für rasche Entscheidungen und „passgenaue“ Hilfeleistungen.
Die ukrainischen Kinder möchten Danke sagen!
Die in Kehl lebenden und geflüchteten ukrainischen Kinder sind begeistert von ihren Laptops. Mit Ihrer Hilfe können die Schüler in Kehl weiterhin in ihrem (ukrainischen) Klassenverband und in ihrer Muttersprache lernen. DANKE, für Ihre Spende, die das ermöglicht hat!
„Einstein“-Schüler:innen übergeben Spende an die Kehler Flüchtlingshilfe
In den Wochen vor den Osterferien haben unterschiedliche Klassen, Schülerinnen und Schüler sowie AGs am Einstein-Gymnasium Spenden-Aktionen für die Ukraine durchgeführt. Dank der großen Spendenbereitschaft und dem Einsatz aller Beteiligten kam am Ende die beachtliche Summe von über 3300 Euro zusammen. Geld, das den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zugutekommen soll.
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